Vergleich und Wirkung unterschiedlicher Ofentypen

HEIZEN MIT HOLZ

Der Begriff Wohnraumfeuerung steht für eine Vielzahl verschiedener Ofentypen.

Spontan denkt man meistens an den weit verbreiteten Schwedenofen oder an das legendäre Cheminée mit dem Eichenbalken über dem Brennraum, so wie es in den siebziger und achtziger Jahren oft eingebaut wurde. In ländlichen Regionen und in den Alpentälern ist auch der gute alte Kachelofen nicht selten anzutreffen. Hier im Glarnerland ist ausserdem ein weiterer Ofen sehr verbreitet – der Warmluftkachelofen.

Eines haben alle erwähnten Typen gemeinsam. Sie werden mit Holz befeuert und geben in ihrer Eigenheit mehr oder weniger Wärme an den Wohnraum ab. Dabei gibt es sehr grosse Unterschiede. Während ein Schwedenofen den Wohnraum überhitzen kann, ist bei einem alten Cheminée genau das Gegenteil der Fall. Dieses kühlt aufgrund des enormen Frischluftbedarfs den Wohnraum aus. Ganz anders wiederum beim altgedienten Kachelofen. Dieser speichert die vom Feuer erzeugte Wärme in seiner grossen Körpermasse und gibt sie dann verzögert über Stunden dem Wohnraum in Form von Strahlungswärme ab. Der Warmluftkachelofen wiederum ist eine Mischform. Er ist wesentlich leichter gebaut als ein Kachelofen und hat darum den Vorteil, dass er die Wärme schneller abgibt, dadurch wiederum den Nachteil diese Wärme weniger lang speichern zu können. Im Wesentlichen ist zu erwähnen, dass es Unterschiede gibt, in welcher Art ein Ofen seine Wärme den Wohnraum abgibt. Hier kennen wir einerseits die konvektive Abgabe durch Erwärmung der Raumluft und andererseits die Wärmestrahlung, wie es zum Beispiel beim Kachelofen der Fall ist.

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Wärmekonvektion vs. Wärmestrahlung

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Wärmekonvektion

Wohnraumfeuerungen mit einem hohen Anteil an Wärmekonvektion, wie zum Beispiel Cheminéeöfen (Umgangssprachlich Schwedenöfen genannt), haben den Vorteil Wärme sehr rasch dem Wohnraum abzugeben, was jedoch dazu führen kann, dass die Raumluft überhitzt. Durch den schnellen Temperaturanstieg entstehen Luftschichtungen und als Folge unangenehme Zugerscheinungen in den Räumen. Weitere Auswirkungen sind trockene Luft, Geruchsbildung und feiner Staub, der aufgewirbelt wird, was wiederum die Luftqualität beeinträchtigt.


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Wärmestrahlung

In der Wärmestrahlung wirken langwellige Infrarotstrahlen, welche immer rechtwinklig vom Wärmespeicher abstrahlen. Diese sind mit der Strahlungswärme der Sonne vergleichbar. Wärmestrahlen erwärmen die Raumluft nur unwesentlich und werden erst in Wärmeenergie umgewandelt, wenn sie auf einen festen Körper treffen, zum Beispiel eine gegenüberliegende Wand. Ein wesentlicher Vorteil der Strahlungswärme ist die gleichmässige Wärmeverteilung, welche von Menschen und Tieren als besonders behaglich empfunden wird. Speicheröfen und somit auch traditionelle Kachelöfen wirken mit einem hohen Anteil an Strahlungswärme.